Porzellankunst & Puppenporträts

Silvia Klöde & Paul Böckelmann

Ausstellung vom 6.Mai bis 20. Juli 2018

Für Kinder ist eine Ausstellung über drei Kinderbücher eingerichtet.

Die Ausstellung ist Bestandteil der „Schatzsuche“ in Verbindung mit dem Museum 1547/ Mühlberg

Laudatio Cornelia & Burkhard Schlahsa:

Porcellana der italienische Name für die Kaurischnecken gab diesem Material seinen Namen. Weiter wollen wir nicht herleiten, da sich Paul dann wieder amüsiert, bestätigt fühlen würde.

Anstoß zu ihrer Formensprache fand Silvia Klöde in London. Die Arbeiten des verstorbenen Bildhaues Amedeo Modigliani haben sie inspiriert. Lange schmale Gesichter mit ebensolchen Nasen mit zarten kleinen Mündern aber großen , präsenten Augen als Kontrapunkt. Schöne Geschöpfe, die einen eigensinnige aber selbstbewusste Formensprache zeigen- Mitunter hat man den Eindruck, dass diese Figuren verträumt blicken. Doch biedern sich die Objekte nie an. Die Figuren und Objekte von Silvia Klöde sind Schmuck, bleiben trotz dekorativer Details klar und eigenständig und driften nie ins kitschige (alternativ verspielte ) ab.

Silvia Klöde zeigt Gefäße, Figuren, Torsen, Wandbilder, Spiegel, Plastiken und Medaillen.

Dabei stechen die Frauenfiguren für mich heraus. Selbstbewusste , eigensinnige , fast arrogant „ hochnäsige“ Plastiken , die sich zur Recht ihrer Schönheit bewusst sind.

Wer kann schon glauben, das aus diesem grauen flüssigen Schlicker ein dünner fester transparenter Scherben, auch weißes Gold genannt, entstehen kann.

Frau muss wissen Wieviel Porzellanerde, Feldspat und Quarz und in welchem Verhältnis zu wählen ist. Bei welchen Temperaturen der Feldspatanteil beim Abkühlen nicht auskristallisiert um Festigkeit und Transparenz zu geben. Wieviel größer die Form gewählt werden muss. Warum erfolgt der Schrühbrand. Welche Glasuren kann ich für den Glattbrand verwenden und wie verändern sich die Farben beim Dekorbrand.

Die Arbeit mit Porzellan erfordert eine konzeptionelle Herangehensweise in die Wissen, Erfahrung und ein großes Maß an Geduld einfließen. Der Herstellungsprozess benötigt Umsicht und Präzision, denn die gerinngste Unaufmerksamkeit kann zu irreversiblen Fehler führen.Porzellan zerbrechlich, spröde, kalt, jeder kleinste Fehler wird nicht verziehen. Die Künstlerin wirkt zerbrechlich, ist es aber nicht. Trotz extremer Brüche in ihrer künstlerischen Entwicklung, zerbrach Silvia Klöde nicht.

Geboren 1956 in Klein-Machnow, Brandenburg, hat sie 38 Jahre in der Meissner Manufaktur gelernt, gearbeitet und an der HfBK Dresden studiert. Sie war „die erste Frau „ in der Entwicklungsabteilung und musste erst einmal Medaillen gestalten, bis sie 2010 zu den Entlassenen einer Neuausrichtung der Manufaktur, um am Markt bestehen zu können, gehörte. Seit dem arbeitet sie in eigener Manufaktur in Niederau. So erfand sich die Künstlerin „neu“ und hat basierend auf ihr handwerkliches und künstlerisches Können eine eigene Formensprache entwickelt.


Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Betrachten der Objekte, Figuren, Spiegel und Medaillen.

Porzellan ist zu mehr fähig als nur Meissner Sammeltassen.


Und nun zu dem anderen Künstler, der hier und heute in bescheidenem Rahmen, mit ausstellt. Der Hausherr Paul Böckelmann. Wir erleben hier eine seiner vielen künstlerischen Facetten die Fotographie. Experimente mit der Kamera waren schon am Anfang seiner künstlerischen Ausbildung, in den siebziger Jahren des letzten Jahrtausends, immer wieder Gegenstand seiner Arbeit. Mitunter ruhte das Medium Fotographie. Doch mit dem digitalen Zeitalter konnte Paul uns mitunter nerven, weil Gesten, jedes Fragment, jede Struktur fotographisch festgehalten werden musste.

Wir, mein Mann und ich, die mit dem Künstlerehepaar Böckelmann seit fast 30 Jahren befreundet sind, verdanken Ihm viele bildliche Momente unseres gemeinsamen Weges, die in aufwendigen Fotoserien festgehalten wurden. Auch möchte ich hier erwähnen, dass alle bisherigen Künstler, die in der Galerie „Altenau 04“ ausgestellt haben, dank seiner Fotographie- und Dokumenta tionsbegeisterung einen eigenen Katalog erhalten haben.

Doch nun zurück zu Paul. Was zeigt er uns heute? Seine Ehefrau ERNA sagte letzte Woche lakonisch zu uns „ das kommt raus, wenn Paul ins Museum geht“. Mitunter bedarf es bei den Fotographien eines zweiten Blickes. Ist die Ähnlichkeit mit einem Puppenspieler Zufall? Oder nähern sich beide, Puppe und Spieler, äußerlich an. 

Also lasst euch überraschen. 

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